Dienstag, 23. Dezember 2014

Zu dick für Hartz4?

Eine alte Meldung, die mir aber gerade wieder in die Hände gefallen ist.

 Zu dick für Hartz4

Nicht nur weil ich selber in diese Schiene passe, zu dick für Hartz4.
Bei 4 Euro am Tag darf/kann man nicht dick sein, dafür reicht ja das Geld nicht und wer dick ist, dem geht es zu gut.
So kommt einem das vor.
Dabei ist erwiesen das gerade in unserer *Wohlstandsgesellschaft* die Ärmsten oft die Dicksten sind.

Gibt einen ganz einfachen Grund.
Weil der Nährstoffmüll am einfachsten und billigsten ist und das Glückszentrum im Gehirn anspricht.

Fett, süß und salzig ist das was in unseren Genen so drängend angelegt ist, weshalb Fett und Zucker und Salz so lecker sind und zufrieden machen, Fresskoma halt.

Eine Tüte Pommes, das Nugget aus Seperatorenhühnchen mit Zutaten xyz, eine Flasche Billigcola.

Es ist billig, es macht satt, es macht zufrieden. Es dämpft den Frust.
Toast aus Weissmehl ist billiger, Fett ist billig.
Der Körper will Kalorien, nur ohne Ballaststoffe und dergleichen schlägt die Gier über die Stränge.

Das Zucker glücklich macht, das es dieselben Suchtrezeptoren wie diverse Drogen anregt und glücklich macht, das sind schon alte Nachrichten.

Wenn man ganz tief unten ist, deprimiert, keine Aussichten hat, dutzende Bewerbungen im Sand verlaufen, irgendwie das Geld her muss für wichtige Dinge die einem fehlen, wenn man schon Terror vor dem nächsten Gang zum Amt hat und es einen körperlich krank macht...

...wer will da noch darüber nachdenken billig und gesund zu kochen, zu planen was man wo einkauft und wie man es zubereitet?

Margarine, eine Tüte Billigsemmeln, eine Packung billige Salami, Mar...Konfitüre...billig, schnell gemacht, bekannter und tröstender Geschmack.

Hartz4 ist deprimierend, macht krank.
Auch wenn man vorher gesund gegessen hat, plötzlich muss man umdenken, kann  sich nicht mehr die Sachen leisten die man vorher gekauft hat.

Und gerade das essen ist doch einer der primären Triebe, neben Sex und wenn das nicht mehr so klappt wie wir es gerne hätten...

Kann man mit 4 Euro am Tag gesund leben?
Man kann, wenn man viel plant, rechnet, selber kocht, weiss wo man einkauft.

Wenn man auch immer wieder das Gleiche isst, sehr viel von demselben Gemüse wie Karotten und Kartoffeln.

Keine Limonade, keine Flasche Wein zum Abendessen mit Schatz, nicht mehr das Gemüse aus dem Biokorb vom Regionalladen, nicht mehr den kleinen Bauern nebenan unterstützen mit dem Einkauf weil das zuviel kostet...ist so, leider.

Und leider, leider ist es so, wenn mal was los ist, wenn was kaputt geht und das nachgekauft oder repariert werden muss...wo spart man zuerst?

Was macht man wenn das Kind gerne auf einen Schulausflug mit möchte, alle gehen...nur das eigene Kind nicht weil...ja es ist nicht drin.

Selber kochen, keine Snacks, keine Süßigkeiten, denn für Kinder ist noch weniger drin.

Und als ob es Kinder auf Hartz4 nicht schon schwierig genug haben, dann wird es noch extra zum Aussenseiter weil es nicht mit kann, auf den Ausflug, oder nicht mal auch was Süßes dabei hat das gerade IN ist...ja das gibt es.

Es sind die kleinen Dinge die das Leben lebenswert machen.
Mal eine Tüte Fruchtgummis kaufen können ohne zu sagen..nein das geht nicht, die sind zu teuer...oder..die musst du dir gut einteilen weil...

Kummer macht dick, Stress macht dick, Sorgen machen dick...einmal wegen der körperlichen Reaktionen, der Stresshormone und dann weil man sich weniger Gedanken ums Essen macht, oder machen kann.

Weil man dran denken muss, was ist mit der Bewerbung, reicht das, wird einem ein Strick daraus gedreht, was wenn man an den falschen Beamten gerät.

Es gibt viele Gründe die zusammenkommen warum man auf Hartz4 zu dick ist, das man zuviel Geld hätte das man für Essen ausgeben kann, ist keiner davon.

Und automatisch dünn wird man auf Hartz4 genausowenig.

Mal ehrlich, wenn man sich ausrechnen muss wieviel Geld man noch übrig hat und was man davon kauft, dann werden die wenigsten leute für 50-70 cent einen Salatkopf kaufen sondern lieber doch noch eine Packung Weissbrot nehmen, oder?


Die Leute die sowas für uns entscheiden, wieviel Geld wir angeblich brauchen für ein gesundes Essen und wieviel Geld wir von ihnen bekommen per Gesetz, die müssten auch mal einige Monate so leben und klar kommen.

Da kämen sicher bei den Meisten ganz andere Töne wenn die 2-3 Monate rum sind.

Und für hartgesottene Kandidaten, die dürfen sich gerne zu einer Hartz4 Familie in die Küche stellen und ihnen zeigen wie man gesund und billig kocht so das es auch allen schmeckt.
Wer große Töne schwingt der sollte auch dazu stehen können auf mehr als nur eine Weise.

Das wäre doch mal was, praktische Hilfe statt nur vom hohen Ross herab zu palavern von jemanden der noch nie einen Tag auf Hartz4 gelebt hat.




Salinen Kartoffeln

Das gibt die fluffigsten, besten Pellkartoffeln überhaupt und ein buttrig-zartes Pürree.

Es ist erstaunlich wie schon kleine Veränderungen eine große Wirkung haben.
Wer gerne Kartoffelbrei oder Kartoffelpflänzchen aus gekochten Kartoffeln isst, der sollte das unbedingt mal ausprobieren.

Was sind nun Salinenkartoffeln?

Früher haben die Arbeiter in Salzbergwerken rohe Kartoffeln mitgenommen und diese in die heisse Sole gelegt und garen lassen.
Mit Wasser wird das Salz aus dem Gestein gelöst und  dann abtransportiert und eingedampft.

Im Gegensatz zu Nudeln werden die Kartoffeln auch im übersalztem Wasser nicht versalzen da sie schon selber viel Feuchtigkeit besitzen.
Man schmeckt das Salz fast garnicht aber durch das salzige Kochwasser wird die innere Struktur der Kartoffel ganz anders als beim sonstigen dämpfen oder kochen von Pellkartoffeln.

Ich habe es ausprobiert und dachte nicht dass sich dabei so viel tut, hat es aber.

Die Kartoffeln(vorwiegend festkochend) haben eine fast cremige Konsistenz wenn man sie nach dem Kochen schneidet.

Sie lassen sich wunderbar schälen da das salzige Kochwasser der Kartoffel etwas Wasser entzieht und so die Schale sich vom Kartoffelfleisch löst und super abzuziehen ist.

Zerstampfen ist mehr als leicht und Fett oder Flüssigkeit muss nicht mal mehr dazu um ein cremiges Pürree zu haben. Es ist dann halt etwas fester aber immer noch zart und flockig.

Kartoffeln am nächsten Tag sind immer noch weicher als normal, um die gekochten Kartoffeln dann zu schneiden und als Bratkartoffeln zu verwenden, nein eher nicht, dafür sind sie trotz normaler Kochzeit zu *cremig*.

Man kann sie aber wunderbar zerdrücken und damit eine Suppe machen.

Wieviel Salz nimmt man nun?
Etwa dreimal soviel Salz wie beim Nudeln kochen, es ist fast unmöglich die Kartoffeln zu versalzen.

Wichtig ist das man wirklich Pellkartoffeln macht.  Mit geschälten Kartoffeln funktioniert das logischerweise nicht.

Mini-Kartoffeln sollen mit dieser Methode besonders gut werden und kommen danach noch samt Schale in die Pfanne zum anrösten.

Eignet sich also besonders für neue Kartoffeln die man als Beilage servieren will.
Das Salz bildet dann eine leichte Kruste und soll der Schale das gewisse Extra geben.

Das habe ich noch nicht ausprobiert aber nach dem erstaunlichen Ergebnis mit den Pellkartoffeln, werde ich das auch irgendwann ausprobieren.








Montag, 22. Dezember 2014

Falscher Hase, auf schottisch

...was auch soviel heisst wie sparsam und Resteverwertung.

Hier geht es um altes Brot, gekochte Kartoffeln und ein bischen Käse oder auch Fäse(Fake-Käse)

Klingt erstmal nicht so lecker, oder? Aber mal ausprobieren schadet nicht.

Rezept:

4-8 Brotscheiben(8 Toastscheiben oder 4 große Brotscheiben)
250g gekochte Kartoffeln
oder
350-400g übriger Kartoffelbrei
Senf, mittelscharf
frischer Knoblauch
etwas Kokosnuss- oder Cashewmilch
Suppenpulver(am besten Seitenbacher, das ist schön *käsig*)
Pfeffer, süßes Paprikapulver, etwas Margarine, Worcestershire Sauce.

Je nachdem ob ihr viel oder wenig Knoblauch mögt, 1 oder zwei Zehen durchdrücken und gut mit etwas Margarine2-3 tl. verrühren. Am besten im Mörser noch nacharbeiten.

Diese dann gleichmässig auf den Brotscheiben verstreichen.

Das Kartoffelpürree mit Senf, Suppenpulver und den anderen Gewürzen abschmecken.
Ein bischen Worcestershire Sauce  kann rein, nur nicht zuviel.

Wenn ihr gekochte Kartoffeln habt nehmt ruhig etwas konzentriertere Kokosnussmilch zum cremig rühren.
Das Kartoffelpürree sollte ein wenig an Streichkäse erinnern von der Konsistenz her.

Die abgeschmeckte Kartoffelmasse dann dick auf den Brotscheiben verteilen. Je nachdem behaltet ihr vielleicht etwas über.

Wer Käse oder Quark da hat, kann davon ein paar Teelöffel unter die Kartoffelmasse geben vor dem aufstreichen.
Mit Kartoffelkäse wurde der früher beim Kochen gestreckt. Und wenn man mal mit weniger Käse kocht merkt man das es garnicht soviel braucht wie man immer gedacht hat.

Manchmal ist weniger doch mehr.
Daiya soll gut schmelzen, aber wenn man den Käse unterrührt ist das wohl zweitrangig.
Tofutti finde ich geschmacklich sehr gut.

Sehr harte Brotscheiben kann man kurz in Milch tunken  nachdem man die Knoblauchmargarine aufgestrichen hat. Macht man das vorher dann kriegt man die Margarine nicht mehr so gut verteilt.

Die Brotscheiben auf ein Backblech legen und  auf höherer Schiene bräunen. Das geht auch gut unter dem Tischofen/Toasterofen.

Es ist ja schon alles gegart, es soll nur mehr warm werden und ein wenig backen.

Eventuell ein bischen Margarine oben drüber pinseln damit es oben eine schöne Kruste gibt.
Das geht natürlich nur wenn es schon ein wenig im Ofen war und der Kartoffelbrei oben schon etwas fest ist.

Oder man hat so eine praktische Sprühflasche mit der man Öl zerstäuben kann und vor dem Backen ein bischen über die Brote geben.

Kokosnussmilch unterstützt durch die kurzen Fettsäuren den käsigen Geschmack. Cashewmilch ist zwar teurer aber wohl wesentlich käsiger...und selbstgemacht sowieso billiger.

Wenn man statt Knoblauch etwas Tomatenmark auf die Brotscheiben streicht, das schmeckt auch gut.

Selbstgemachtes Pesto, ein paar gehackte Oliven, eingelegte, gehackte Paprika...einfach mal ausprobieren.

Viel schief gehen kann dabei nicht.(Solange ihr es nicht komplett versalzt, aber selbst dann kann mans noch in einer Suppe wiederverwerten....ja...Reste-Resteverwertung)



Kalter Kaffee...

...soll ja schön machen(Chlorogensäure? ), aber darum geht es hier gerade nicht.

Nein, die Rede ist von kaltgebrühtem Kaffee.

Warum und wie und wieso überhaupt, ja das erklär ich euch jetzt mal.

Kaffee, die legale Volksdroge Nummer Eins. Viele trinken gerne Kaffee, manche auch nur weil sie müssen um wach zu bleiben.

Mancher trinkt ihn gerne schwarz, andere hauen sich pfundweise Sahne und Zucker in den Kaffee.
So von wegen, wollen sie ein bischen Kaffee in ihre Milch...

Kann man an Kaffee sparen, sicher kann man das.
Aber will man das?

Ich hatte schon ein paar Billigkaffeemehle und auch löslichen.

Erstere schmeckten verbrannt, ranzig, holzig, bitter...da hilft wirklich nur noch pfundweise Zucker.
Und der lösliche, naja kein Geschmack, nicht wirklich.

Dabei kann man gerade Geld sparen wenn man hochwertigen Kaffee kauft.
Er schmeckt besser und ja, ist auch ergiebiger.

Tee, das kennen ja viele, den kann man zweimal aufbrühen..Kaffee auch, so in etwa(eher mit der doppelten Menge Wasser ziehen lassen).
Ohne das er schlechter schmeckt oder weniger wach macht.

Zumindest habe ich keinen Unterschied geschmeckt, aber das kann auch am Placeboeffekt liegen?

Kaltgebrühter Kaffee

Kaffee den man in kaltem Wasser verrührt bis sich das Kaffeemehl ordentlich vollgesogen hat, dann lässt man diesen über Nacht im Kühlschrank stehen und seiht in der Früh ab, macht sich den Kaffee warm und hat auf einmal ein viel milderes aber geschmackvolles Aroma.

Durch das kalte Aufsetzen werden weniger Bitterstoffe und Gerbsäuren freigesetzt.
Bei Billigkaffees sind da oft sowieso von Anfang an mehr drin.

Koffeein und das was den typischen Kaffeegeschmack ausmacht ist aber kalt löslich.

Das beste Kaffeemehl hatte ich bisher bei einem Biokaffee einer gewissen Kaufhauskette die mit Marilyn Monroe wirbt ;)

Teure Marken haben zwar auch Biokaffees, die waren aber nicht ganz so gut und auch teurer.


Versucht ruhig mal mit mehr Wasser euren Kaffee zu machen.
Vielleicht müsst ihr dann mehr trinken für die gleiche Wirkung(nicht das ich das gemerkt hätte), andererseits soll man ja eh mehr trinken.


Bei herkömmlichen Kaffee machen kommt das heisse Wasser ja nur recht knapp in Kontakt mit dem Mehl, ich kann mir da schon gut vorstellen das durch längeres quellen und ziehen lassen weit mehr Geschmacksstoffe und Koffein entzogen werden.

Nicht umsonst setzt man ja auch Tinkturen und Liköre über mehrere Tage und Wochen an, damit auch der volle Geschmack entsteht.
Manchmal gibt es halt Ausnahmen zwecks "In der Kürze liegt die Würze"

Lauwarmer Kaffee

Das ist Kaffee für die, die nicht so lange warten wollen oder knapp bei Kaffee sind und bald wieder was brauchen.

Man nimmt also warmes Wasser, rührt entsprechend Kaffeemehl ein und lässt quellen.
So 15 Minuten, auch gerne länger, zwischendurch umrühren damit das oben schwimmende Kaffeemehl sich auch wirklich gut vollsaugt und keine trockenen Klumpen bleiben.

Gewitzte Leute die dann gleich gerne heissen Kaffee möchten, machen einfach die doppelte Menge Kaffeemehl ins Wasser und gießen dann nach 15 Minuten heisses Wasser auf so das sie ihren heissen, aber nicht halsverbrennenden Kaffee in der Tasse haben.

Das geht im guten alten Handfilter den man auf die Kanne setzt und man den Kaffee hier durchseiht, oder ich mach es meist gleich in einem 2 Liter Topf.

Einfach Wasser warm machen, Kaffeemehl rein, ziehen lassen.
Das vollgesogene Kaffeemehl sinkt eh größtenteils nach unten. Und die paar Krümel die dann noch herumschweben kann man mit einem feinen Metallsieb oder einem Stoff-Teebeutel abseihen.

Mag ich Kaffee?

Mh, nicht wirklich so. Ich bin mehr der Kaffeetrinker der es macht um wach zu sein.
Ich bin also nicht der Typ der seinen Kaffee so kratzend, rauh, bitter und stark trinkt das man die Finger per Brecheisen von der Tasse lösen muss.

Aber ab und an, da mag ich einen milden Espresso...und wem der Kaffee bisher immer zu bitter und kratzend im Hals war, versucht ruhig mal das Kaltbrühen, oder warmbrühen.

Die, die ihren Kaffee kennen werden sich wundern wie das den Geschmack verändern kann.

Durch das lange Ziehen, genau wie beim Tee, wieso soll das nicht auch beim Kaffee den Geschmack auf eine positive Weise intensivieren und einem helfen mehr herauszuholen?

Mein Kaffee kostet jetzt nur noch die Hälfte.

Muss man Kaffee trinken, nein muss man nicht.

Aber für viele gehört das einfach dazu.
Zu den kleinen Freuden und Genüssen und manchmal, da lohnt es sich Neues auszuprobieren.

Also wenn ihr zu den Leuten gehört die ihren Lieblingskaffee  ersetzt haben und jetzt den kratzig, verbrannten Billigkaffee trinken weil sie es brauchen und es billiger ist, oder ihr einfach gerne experimentiert, das ist für euch.

Gönnt euch euren Lieblingskaffee, denn es geht auch preiswerter wenn man anders brüht.

Klein anfangen, mal für eine Tasse üben, mit der Wassertemperatur und der Ziehzeit herumspielen...es ist einfach so das es manchmal nicht gleich am Anfang so hinhaut das es einem schmeckt.

Manchmal reicht es auch schon wenn man den Kaffee mit sehr warmen statt kochend heissem Wasser macht und etwas mehr Wasser nimmt.

Beim Handfilter dauert es halt einfach bis es durchgelaufen ist, dann muss  man per Hand Wasser nachgießen, es vergehen vielleicht ein paar Minuten in denen der Filter leer ist weil man gerade etwas anderes machen muss und das Kaffeemehl zieht, quillt und beim nächsten Aufuss mehr Aroma abgibt als bei einer gleichmässig laufenden, tröpfelnden, heissen Kaffeemaschine.

Ist es Einbildung, ist es wirklich so...probiert es aus und spielt herum.

Übrigens, die berühmte Crema beim Kaffee, die hat unser 0815 Kaffee auch, die wird nur abgefiltert wenn der Kaffee durch den Papierfilter geht.

Dieser saugt die Kaffeeöle auf welche die Crema machen und wer gerne eine Crema möchte, der nimmt einen Metallfilter, oder macht Cowboykaffee.

Kaffee im Topf gemacht und abgegossen, ganz ohne Filter..die paar Krümel nimmt man dann halt in Kauf.

Und die Cowboys, die haben ihren Kaffeesatz auch mehrmals aufgegossen, einfach weil Kaffee teuer war  und man alles aus den Bohnen rausholen wollte.




Sonntag, 21. Dezember 2014

Apfel-Brotkuchen

Resteverwertung mit *altem* Brot oder Semmeln.

Nicht bloß Croutons oder  Semmelbrösel, es geht auch anders.

Rezept:

10 Scheiben Brot(so in etwa Toastscheiben oder dünn geschnitten vom Brotleib/fertig geschnittener Brotlaib) oder die entsprechende Menge Semmeln.
Vollkorn ist gut, oder was immer man da hat.
100g Rosinen oder andere Trockenfrüchte die man mag, fein gehackt eventuell
2 große Äpfel
50g Zucker
Zimt, Vanillezucker, etwas Margarine
1 Packung Puddingpulver
500ml Kokos/Mandel/Haselnussmilch
Zitronensaft, abgeriebene Zitronenschale

Die altbackenen Brotscheiben in einer Schüssel zerbrechen und mit etwas Milch aufweichen.
Die Apfel fein reiben, mit Schale, mit Zitronensaft vor dem braun werden schützen und wenn man eine Biozitrone hat, vor  dem pressen hauchdünn mit einem scharfen Messer die gesamte Schale abschälen und fein hacken bzw ein klein bischen vorher mit einer Raspel zu den Äpfeln geben.

Die gehackte Schale mit Zucker so das alles trocken ist, durchmischen und in einem Schraubglas aufheben zum aromatisieren. Zucker noch oben drauf, da kommt viel Flüssigkeit nach.So wird die Zitronenschale kandiert und kann nicht schlecht werden.

Dann die Brotscheiben aus der Milch holen, etwas ausdrücken und mit den Äpfeln  und Rosinen mischen. Eventuell Zimt dazu, etwas Rum etc.

Eine Backform einfetten, den Backofen auf 175 Grad vorheizen.

Derweil das Puddingpulver mit etwas Milch und dem Zucker anrühren, die restliche Milch aufkochen und das Puddingpulver einrühren.

Es soll nur ganz leicht! andicken, nicht so dick wie Pudding werden, also bloß schnell das angerührte Pulver rein, durchschlagen so das alles schön * in der Schwebe* ist, weg vom Herd und die Apfel-Brotmaße hineinrühren.

Dann alles in die Backform geben und in den Ofen schieben.

Je nach Größe der Backform 30-45 Minuten backen. Flache Formen brauchen nicht so lange und sind wirtschaftlicher, man kann das ganze auch auf dem Blech machen wenn man genug hat.

Kurz vor dem Garende kann man Puderzucker über den Kuchen stäuben so dass die Oberfläche karamelisiert.

So ein bischen wie Creme Brulee, hier dann auf eine höhere Schiene schieben und im Auge behalten damit nichts anbrennt.

Serviert wird   der Kuchen am Besten warm, vielleicht mit Fruchtkompott, Schokoladensoße oder einfach einer Kugel Eis, wer weiss.

Wenn man z.b. vom Milch herstellen viel abgefilterte Nussmasse hat(eingefroren) dann ist dieser Kuchen eine Möglichkeit sie zu verwenden und unter die Apfel-Brotmasse zu rühren.
Eine Karotte drunter zu raspeln schadet auch nicht.

Wer kein altbackenes Brot hat nimmt Haferflocken(kernige) und weicht diese wie das Brot in Milch ein, geht gut über Nacht, und verwendet diese dann statt dem Brot in der Mischung.
Zarte Haferflocken weichen schneller, man muss sie aber vorsichtiger abseihern und behutsamer von überschüssiger Flüssigkeit befreien.

Samstag, 20. Dezember 2014

Pickerl

....ja Kartoffeln sind günstig und eigentlich, was will man mehr? So vielseitig und alles.
Es müssen ja nicht immer Pommes oder Chips sein.

Als Kind hätt ich jeden Tag Kartoffeln essen können und das ist jetzt auch noch so.

Pickerl heissen diese Kartoffelkuchen weil man sich nach dem formen der Küchlein die Reste zwischen den Fingern rauspickt. So kenns ich zumindst.

Nein das sind keine Reibekuchen oder Kartoffelpuffer, die sind wieder was ganz anderes.

Kartoffelpickerl(4-5 Personen)

2 Kilo (gekochte) Kartoffeln
1 Kilo Vollkornmehl
200g Rosinen(klingt komisch, isst man aber so)
circa 500ml Mandel-/Kokosnussmilch
200g Kichererbsenmehl  oder Linsen
1 Päckchen Hefe
1 Esslöffel Salz

Vitamin C Pulver

Öl zum braten

Man kann gekochte Kartoffeln nehmen als Resteverwertung, oder wenn man eine Küchenmaschine hat, dann auch frische Kartoffeln raspeln.

Wer keine Küchenmaschine hat aber einen Entsafter, der kann die Kartoffeln da durchjagen.

Die geraspelten/entsafteten Kartoffeln mit einigen Messerspitzen Vitamin C Pulver vermengen damit sie nicht braun-grau werden.
Entsaftete Kartoffeln mit dem Kartoffelwasser wieder verrühren.

Rosinen in die Kartoffelmasse mischen.
Mehl und Kichererbsenmehl mit Salz und Hefe mischen.
Wer kein Kichererbsenmehl kriegt(Asialaden) der nimmt 200 Linsen(rote) und kocht sie oder nimmt 600g Dosenlinsen/fertig gekochte.

Die werden zerdrückt und unter die Kartoffelmasse gemischt.

Ansonsten mischt man dann gleich die Mehlmasse unter die Kartoffeln und wenn nötig auch noch etwas Milch je nach Konsistenz.
Geraspelte Kartoffeln und gekochte brauchen meist etwas Milch da sie weniger Flüssigkeit abgeben, entsaftete brauchen mehr Mehl zum binden.


Dann lässt man den Kartoffelteig eine halbe Stunde, besser eine ganze, abgedeckt stehen.

Jetzt kann man mit angefeuchteten Händen Bratlinge formen, nicht zu dick...und wenn nötig nochmal kurz in Semmelbrösel drücken wenn die Bratlinge zu sehr kleben.

Diese brät man dann in der Pfanne.
Sollte man bei einem Probebratling merken das sie noch nicht ganz durch sind, einfach den Backofen vorheizen auf 175 Grad und die Bratlinge dort fertig garen(10-15 Minuten)
Manchmal macht man sie zu dick oder hat die Pfanne zu hoch eingeschalten so das sie schon braun sind aber innen noch nicht ganz gar.

Am besten während dem backen oben noch Backpapier drüber tun damit sie nicht zu braun werden oder auf 150 Grad runter drehen und etwas länger backen.

Da sie dann gleich von der heissen Pfanne in den Ofen kommen sind sie ja ununterbrochen heiss und der Garvorgang wird nicht unterbrochen.


Die Pickerl isst man mit Apfelmus, Marmelade, herzhaft mit Sauerkraut, Eintopf..ähnlich wie Reibekuchen halt.

Macht man sie mit gekochten Kartoffeln werden sie schneller gar und sind gleichförmiger im Inneren. Durch die rohen Kartoffeln hat man später noch eine gewisse Struktur drin die ich als Kind bei rohen Klößen etwa nie mochte, das fand ich furchtbar.


Freitag, 19. Dezember 2014

Püree ...

Kartoffelpüree kennt ja jeder, aber damit hört es ja nicht auf.
Deswegen hier ein paar Rezepte.

Denn, irgendwann kommen einem nur Kartoffeln aus den Ohren raus.
Oh ja die sind gerade wieder billig.20-30 cent das Kilo und nicht nur die Südamerikaner und Iren sind damit gut über die Runden gekommen.


Kartoffelpüree mit Kokosnussmilch

2 Kilo Kartoffeln
200ml Kokosmilch
Muskat, Pfeffer, Salz

Für zwei hungrige Personen oder für 4 als Beilage(jaaaa ich mag Kartoffeln)

Die Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, so bleiben die Inhaltsstoffe am besten erhalten, ausserdem hat man weniger Abfall.

Die Kartoffeln dann schälen, stampfen und die Milch in einem dünnen Strahl gut unterrühren damit die Kartoffeln schön fluffig bleiben.

Die Kokosnussmilch gibt dem Püree einen volleren, sahnigen Geschmack.
Ihr wisst ja selber wie ihr euer Püree gerne abschmeckt, also rührt das in die Milch und mischt die Würzmilch dann unter.  So verteilt sich alles gleichmässig.


Die Kokosnussmilch könnt ihr wie schon mal beschrieben selber machen.

Einfach eine Packung Kokosraspel(200g) einige Stunden in Wasser(800ml) einweichen und dann gut pürieren.
Oder wenn ihr so eine irre gute Küchenmaschine habt, zermust die Kokosflocken trocken und das Kokosnussmus hält sich einige Wochen im Kühlschrank.

Das könnt ihr dann nach Bedarf in Speisen wie Suppen und Eintöpfen unterrühren, oder auch für Kuchen oder damit Dessertcremes machen.  Nach Bedarf mit etwas Wasser aufmixen. Etwa für das Püree.

Die fertige Milch hält sich 1-2 Tage im Kühlschrank.

Kartoffel-Möhrenpüree (2-3 Personen)

2 Kilo Kartoffeln
1 Kilo Möhren

Petersilie getrocknet
Salz, Pfeffer, Muskat, Curry, Sojasauce(ja ich finde die passt super zu Möhren)

Kocht Pellkartoffeln, raspelt die Möhren und dünstet diese in einem Topf mit etwas Brühepulver.
Die Möhren werden viel Wasser abgeben, daher erstmal trocken anrühren, oder auch mit einem Teelöffel Öl anschwitzen bis sie Flüssigkeit abgeben, dann zugedeckt garen.

Nach dem Kochen mit viel!!! Petersilie abschmecken( 1/2 Glas Trockenpetersilie geht bei mir durchaus drauf-aber ihr nehmt lieber erstmal weniger ;) )

Die Pellkartoffeln zerstampfen, dann die Möhren untermischen, noch einmal nachschmecken.
Den Möhrensud ruhig dazu geben.
Mit Curry besonders lecker...finde ich, aber ist nur meine Meinung.

Dazu brauch ich sonst nix, das schmeckt wie es ist.


Hottepott/Rumpelpumpel 4-5 Personen

Das ist eigentlich typisches Winteressen. Da kommt das rein was im Winter so erhältlich war.

1 Kilo Kartoffeln
1 Kilo Möhren
1 Kilo Zwiebeln
500g Kraut/Spinat/Wirsing/Chinakohl
circa 4 teel. Fett/Öl

Salz, Pfeffer, Brühe, Knoblauch, Kümmel, Paprika(süß und scharf), saure Gürkchen, Röstzwiebeln, geröstete Brotwürfel....

Ihr kennt das Spiel...Pellkartoffeln machen.

Die Möhren raspeln, die Zwiebeln hacken.
Frisches Kraut fein schneiden oder hobeln.
Sauerkraut fein hacken
Spinat ist meist Tiefkühlspinat, schon gehackt, das passt.
Wenn ihr frischen Spinat habt, den fein schneiden und mit etwas Zitronensaft besprenkeln.

Röstet die Zwiebeln  in Fett so das sie Farbe bekommen. Nehmt 2 Teelöffel Fett und gebt ab und an einen Schluck Wasser wenn sich Bodensatz bildet damit dieser sich löst und rührt gut...so braucht ihr weniger Fett und es wird trotzdem gebräunt.

Setzt die gaspelten Möhren zum garen auf, gebt die Zwiebeln hinzu, dann bratet ihr den gehobelten Kohl zum braten in die Pfanne, wenn dieser etwas Farbe hat zu den Möhren geben.

Schmeckt das Ganze nach dem Garen oder bei der Halbzeit mit Brühepulver und Gewürzen ab.
Spinat erst kurz vor Ende der Garzeit kurz mitköcheln(5 Minuten)

Mischt das Gemüse unter die gestampften Kartoffeln, schmeckt noch mal ab.  Durch die gegarten Möhren und Zwiebeln eher etwas süßlich-würzig.

Dann könnt ihr noch nach Belieben Röstzwiebeln, gehackte Gewürzgurken etc untermischen, jeder für sich  wie er mag.

Auch gut mit Linsen-/Erbseneintopf dazu, ergänzt sich prima im Nährwert.  Oder gekochte grüne Bohnen.


Chapon

Colcannon ist ja eigentlich ein irisches Gericht das so gesehen Kartoffelpüree mit gehobeltem, gekochten Kohl ist.

Wenn ihr Lauch, Frühlingszwiebeln oder ausgetriebene Zwiebeln habt, in Kartoffelbrei wäre das dann Chap, oder auch Champ.

Kokosnussmilch passt hier wieder ganz gut dazu.

2,5 Kilo Kartoffeln
200ml Kokosnussmilch
400g Kohl eurer Wahl
200g Zwiebel-/Lauchgrün(eventuell auch etwas Spinat und getrockneten Schnittlauch)
Öl zum braten
Gewürze etc zum abschmecken.

Der Kohl wird wieder fein geschnitten/gehobelt. Sauerkraut passt hier etwas weniger gut. Das Zwiebelgrün soll hier im Geschmack überwiegen.

Bratet den Kohl an so das er Farbe kriegt, abschmecken mit Salz und Pfeffer  und beiseite stellen.

Wenn ihr Spinat nehmt könnt ihr den am Ende der Bratzeit mit unter den Kohl mischen und ein wenig mitgaren.

Das Zwiebelgrün wird fein geschnitten und roh verwendet.

Also macht ihr erst das Kartoffelpüree mit der Kokosnussmilch und hebt dann den Kohl unter, zuletzt das Zwiebelgrün.
Das verleiht dem ganzen einen scharf-frischen Geschmack.


Wenn ihr Reste habt könnt ihr diese in einen Spritzbeutel füllen oder in einen Tiefkühlbeutel tun und eine Ecke abschneiden und dann kleine Kroketten/Kartoffelplätzchen auf ein Backblech spritzen, oder Ringe formen etc.

Diese dann backen und ihr habt am nächsten Tag wieder was Neues zu essen.
Aber ihr könnt auch eine Suppe davon machen und anders abschmecken oder noch anderes Gemüse dazu tun.

Ihr könnt das Püree auch in der Pfanne braten nachdem ihr es in Semmelbröseln gewendet habt, Kartoffelpuffer mal anders.